Hundertdreiundvierzig Zentimeter
In ihrer Arbeit „Hundertdreiundvierzig Zentimeter“ setzt Sabine Lewandowski sich mit gesellschaftlichen Fragen unseres Umgangs mit Menschen mit Beeinträchtigungen auseinander. Inspiriert zu ihrer Fotoserie wurde sie durch das innige Verhältnis zu ihrer jüngeren Schwester Marina, die mit einem Down-Syndrom geboren wurde.
Für viele Frauen und Paare ist ein behindertes Kind ein Verhängnis, das sie völlig überwältigt.
Sie fürchten, dieses Kind gar nicht lieben zu können.
Prof. Dr. phil. Monika Willenbring — Psychologin, 2002
Treib es ab und versuch es nochmal.
Es wäre unmoralisch, es in die Welt zu setzen, wenn du eine Wahl hast.
Richard Dawkins — britischer Autor und Biologe, 2014
„
Der Arbeitsauftrag an uns Ärzte lautet, die Eltern vor der Last des behinderten Kindes zu bewahren
.“
— Prof. Dr. Peter Mallmann, Direktor Frauenklinik Köln, 2012
„Pränataldiagnostik trägt dazu bei, Risiken in der Schwangerschaft rechtzeitig zu erkennen und Leid zu vermeiden. In der Praxis wird daraus ein Mechanismus, der Kinder vor der Geburt herausfiltert, die von der statistisch definierten Normalität abweichen — damit sie gar nicht erst lebend zur Welt kommen.“
– Prof. Dr. Anne Waldschmidt — Universitätsprofessorin Soziologie/Politik, 2012
„Ich wäre auch lieber tot als geistig behindert. Die Vorstellung nicht zu begreifen, was um mich herum vorgeht und keine eigenständigen Entscheidungen treffen zu können finde ich unerträglich — was hat man noch vom Leben wenn man nur noch sabbert und gar nichts mehr mitkriegt?“
— Stefanie, 25 Jahre, 2007
In Deutschland entscheiden sich mehr als 90 Prozent der Mütter, die vor der Geburt von der Diagnose erfahren, gegen ein Kind mit Down-Syndrom.
— Hubert Hüppe, ehem. Behindertenbeauftragter der Bundesregierung, 2012